Sabine Mehne, Darmstadt, ist Autorin und erfahrene Rednerin. Vor ihrer Krebserkrankung 1995 war sie als Physiotherapeutin und system. Familientherapeutin tätig. Seit 25 Jahren ist sie als
Botschafterin für Nahtoderfahrungen aktiv und hat zahlreiche Vorträge und Lesungen u.a. mit dem Kardiologen und Nahtodforscher Pim van Lommel gehalten. Seit 2019 setzt sich intensiv für ein selbstbestimmtes Sterben ein und wirbt für eine neue Form der ‚Ars moriendi‘, einem angstfreien
Umgang mit Tod und Sterben im 21. Jahrhundert. Ihre Vision ist dazu beizutragen eine gesellschaftlich relevante Auseinandersetzung zu fördern, die sich in vielen Beiträgen bei Fernsehen, Funk,
Radio, Filmen und ihrem Podcast zeigt.
"[...] Für mein Erleben muss ich Sie in eine Zeitreise mitnehmen, denn es ist ja jetzt schon lange her. Wenn ich in den Spiegel schaue kann ich es kaum glauben was damals in meinem Leben passiert
ist und wie schlecht es mir auch gegangen ist, dass ich dem Tod so nah war. Damals war ich auf der Blüte meines Lebens. Ich war selbstständig als Physiotherapeutin in meiner kleinen Praxis. Wir
hatten unsere drei Kinder, das Leben war bunt, voll und natürlich hatten wir bisweilen auch zu wenig Schlaf. Ich fühlte mich eigentlich auf dem Höhepunkt meines Lebens und dann kriegte ich im Mai
1995 eben eine Grippe, die sich gewaschen hatte, mit Symptomen die so stark waren wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Das seltsame war, dass ich relativ zu Beginn eine meiner typischen
Vorahnungen hatte und diese Vorahnung lautete: „Diese Krankheit hat den Tod im Gepäck [….]." Zum damaligen
Zeitpunkt klang das schon auch für mich im Inneren sehr seltsam, denn an den Tod hatte ich so in dieser Form nicht gedacht.
Da diese Vorahnung aber so intensiv war, dass ich mich nicht verschließen konnte, fing ich dann in meinem Inneren an mich damit tatsächlich auseinander zu setzen. Aus heutiger Sicht muss ich
sagen war das auch gut, weil ich dadurch mit dem weiteren Verlauf der Geschehnisse viel besser umgehen konnte. Denn meine Krankheitszeichen wurden dann immer schlimmer, ich kam dann auch ins
Krankenhaus und die Ärzte haben wohl sehr früh an eine Krebserkrankung gedacht - sie konnten aber trotzdem keinen histologischen Beweis herstellen. Sie tappten immer wieder im Dunkeln und es
wurde eine Untersuchung nach der anderen gemacht um herauszukriegen warum es mir so schlecht geht. Ich hatte immer wieder hohes Fieber, ich habe sehr stark abgenommen [...]."
Nahtoderfahrung: „Ich bin vom Licht empfangen worden“ | Sabine Mehne im Gespräch (Originaltranskript)