geplant für 2023, genaue Sendezeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben. Der Film wird nach der Erstausstahlung auf der ARD-Mediathek und auf YouTube abrufbar sein.
ARD dreht Dokumentation über Sabine Mehne
„Sterben, wie ich will“, so heißt der 90-Minuten Film, den der Hessische Rundfunk über Sabine Mehne gedreht hat. Eine authentische Dokumentation über eine starke, beeindruckende Frau, die selbstbestimmt sterben möchte und ihren „Abflug“ vorbereitet, wie sie sagt. Im Alter von 38 Jahren bekommt sie Krebs. Noch vor ihrer Diagnose erlebt sie eine tiefgreifende Nahtoderfahrung. Die Angst vor dem Tod ist verschwunden und sie kämpft sich wieder zurück ins Leben. Die Spätfolgen der Therapie erträgt sie seit 26 Jahren mit bewundernswerter Gelassenheit. Seit 4 Jahren ist ihr klar geworden: Alt werden wird nicht klappen, ohne weitere Diagnostik und Therapie. Genau das aber will sie nicht mehr. Ihr Maß an Tapferkeit ist aufgebraucht. „Nein“, sagt die Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie hat immer selbstbestimmt gelebt und genauso will sie sterben.
Deshalb trifft sie eine mutige Entscheidung: Mit Sterbefasten ist sie weitgehend unabhängig. Denn sie will nur eines: in Ruhe gelassen werden! Doch wie erklärt sie das ihrem Mann, ihren Kindern? Wie organisiert sie ihr Sterben zuhause? Die Kamera begleitet die Schriftstellerin und ehemalige Physiotherapeutin bei den Vorbereitungen. Die Kamera ist dabei, wenn die Darmstädterin mit Freunden, ihrer Palliativschwester, ihrer Bestatterin, einem befreundeten Pfarrer und dem Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben über ihren Entschluss spricht.
„Ihre Stärke, Ihre Klarheit über Themen zu reden, die für viele ein „No-Go“ sind, fesselt“, sagt Autor und Filmemacher Andreas Graf vom Hessischen Rundfunk. „Aus meinen Erfahrungen gibt es wenige Menschen, die wie Sabine Mehne, offen, direkt und ehrlich vom eigenen Schicksal erzählen und das mit so einer Fröhlichkeit und Zufriedenheit.“ Die Lebensgeschichte von Sabine Mehne bewegt und bricht mit Tabus in unserer Gesellschaft. Ein beeindruckender Film mit einer beeindruckenden Frau in der Hauptrolle. Unterhaltsam, berührend und authentisch zeigt sie ihren Abschied von dieser Welt.
Informationen und Presseanfragen zum Film bitte an: andreas.graf@hr.de
In diesem essayistischen Dokumentarfilm von 62 Min. wird das Thema Nahtoderfahrungen am Beispiel von Sabine Mehne in Verbindung gebracht mit der Philosophie des dänischen Denkers Soeren Kierkegaard (1813-1855).
Kierkegaard war ein religiöser Schriftsteller, der die menschliche Existenz in einzigartiger Weise analysierte. Dabei verstand er den Menschen als eine Synthese von Unendlichkeit und Endlichkeit, von Zeitlichem und Ewigem und forderte jeden Einzelnen zu einem langsamen Prozess der authentischen Selbstwerdung auf.
In seiner Schrift „Die Wiederholung“ umkreist Kierkegaard die Bedeutung von Wiederholung im menschlichen Dasein und sagt zugleich, dass „die Ewigkeit die wahre Wiederholung“ sei.
Ein erstaunliches Phänomen bei vielen Nahtoderlebnissen ist eine umfangreiche Wiederholung des gesamten bisherigen Lebens in allen Details, oftmals auch aus der Perspektive jener Menschen, die uns begegnet sind. Sabine Mehne hat in ihrer intensiven Nahtoderfahrung diese mehrperspektivische Wiederholung erlebt und berichtet im Film ausführlich davon.
Dabei soll unter anderem die ethische Bedeutung dieses Phänomens betont werden und die Möglichkeit eröffnet werden, Aspekte dieser Wiederholung bereits zu Lebzeiten vorwegzunehmen. Die zwei anglophone Akademikerinnen Jasna Koteska (Skopje) und Evrim Emir-Sayers (Paris) sprechen im Film u.a. über die Relevanz Kierkegaards für unsere Zeit. Die Verbindung von Kierkegaards Philosophie und Nahtoderfahrungen wird in diesem Projekt zum ersten Mal thematisiert.
Der fertige Film soll insbesondere bei themenbezogenen Veranstaltungen und Konferenzen gezeigt werden, wie auch an Universitäten. Gleichzeitig soll er für ein breiteres Publikum zugänglich gemacht werden.
Der Regisseur Thomas Roth wurde in Frankfurt am Main geboren und studierte Film an der dortigen Städelschule, Staatliche Hochschule für Bildende Künste. Er erhielt ein Fulbright Stipendium für die New School University in New York City und von der Hessischen Kulturstiftung ein einjähriges Atelierstipendium für London. Seine Filme wurden auf internationalen Filmfestivals gezeigt u.a. in London, Los Angeles, Philadelphia, Princeton, Riga, Rom, San Jose und Warschau und wurden zum Teil mit Preisen ausgezeichnet.
Der Film wird HIER zur Zeit auf Vimeo ON DEMAND zum Streaming angeboten.
KONTAKT: dokhausberlinfilm@gmail.com
Im Zentrum der Dokumentarfilmreihe steht die Angst vieler Menschen vor dem Tod. Hierfür werden Menschen mit unterschiedlichen persönlichen und fachlichen Zugängen zum Thema befragt. Daneben stehen intensive Interviews mit Menschen in Hospizen und Palliativstationen kurz vor ihrem Tod zu ihrem Blick auf den Tod, das Leben und die Angst vor dem Tod. Die Filme wollen Mut machen, das Leben anzunehmen, wie es ist und es schön zu finden. Die Angst vor dem Tod kann überwunden werden, in dem sich die Zuschauer*innen mit ihrer Endlichkeit beschäftigten und ihren Ängsten stellen.
Regie: Andreas von Hören. Produktion: Medienprojekt Wuppertal. Filmpremiere: Herbst 2023
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